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15.06.2023

Grundstein gelegt

15.06.2023

Was vor wenigen Monaten noch das "Pompeji in Altona" war, eine archäologische Fundstätte und Kellerlandschaft der ehemaligen Kippelstraße zwischen der Hauptkirche St. Trinitatis und Königstraße, ist jetzt eine Großbaustelle. Hier entsteht das Trinitatis Quartier. Es sind Umrisse und auch schon erste Mauern der fünf Gebäude zu erkennen, die bis zum Frühjahr 2025 fertiggestellt sein sollen. Alle fünf Gebäude zusammen werden rund 36 Mio Euro kosten.

Am Donnerstag, 15. Juni 2023, wurde der Grundstein für das Quartier gelegt. 

Kirchenkreis und Kirchengemeinde feierten zusammen einen Gottesdienst zur Grundsteinlegung – mit Bischöfin Kirsten Fehrs, Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, Staatsrätin Monika Thomas von der Behörde für Wohnen und Stadtentwicklung, Altonas Bezirksamtsleiterin Dr. Stefanie von Berg, Stifter Reimund C. Reich und vielen weiteren Gästen und am Bau Beteiligten.

„Heute wird der Grundstein gelegt für eine Arbeit, die unsere Stadt bereichern wird“, sagte Propst Dr. Karl-Heinrich Melzer. Er meint damit

  • die Arbeit mit Kindern, denn es entsteht eine neue Kita des Kita-Werks Hamburg-West/Südholstein für 60 Kinder,
  • die Arbeit gegen die Obdachlosigkeit, denn das Diakonische Werk plant hier eine Anlaufstelle und 26 Wohnungen für ehemals Wohnungslose nach dem Ansatz „Housing First“,
  • die Arbeit der Pflegediakonie, die hier eine Pilgerherberge und ein Café betreiben will.

Für diese drei Institutionen des Kirchenkreise standen Karin Müller (Kita-Werk), Andrea Makies (Diakonie) und Christian Seyer (Pflegediakonie), zusammen mit Michael Benthack von bauwerk KIRCHLICHE IMMOBILIEN, das für den Kirchenkreis die Bauherrenfunktion erfüllt. All diese lebendige Arbeit wird sich eng verbinden mit der der Hauptkirchengemeinde St. Trinitatis – für diese entsteht ein neues Gemeindehaus mit Pastorat. Quartierarbeit leistet jetzt schon das Projekt ZusammenWir! mit einem roten Bauwagen als Anlaufstelle südlich der Kirche.

Bezirksamtsleiterin Stephanie von Berg sagte: „Das ist etwas ganz Christliches, was hier entsteht. Das ist der Kern des Christentums, die selbstlose Unterstützung derer, die es schwer haben, und das gebaut zu sehen, ist etwas ganz Besonderes.“ Sie gab als persönliches Zeichen ein Wollknäuel in die Kapsel – „denn ich stricke wahnsinnig gern“.

Bischöfin Kirsten Fehrs nannte das Ganze „ein aufregendes Projekt, das Vergangenes und Zukünftiges auf sagenhafte und mutige Weise miteinander verwebt – spricht doch jeder Zentimeter dort von der Weite, die diesem Projekt zu innewohnt.“ Für die Grundsteinkapsel brachte sie ein Kreuz-Anker-Herz-Tattoo und einen Bronzeengel mit.

Finanzsenator Andreas Dressel sagte: „Es geht hier darum, diesen besonderen Ort zu erhalten“, damit meinte er die Kirche, „und ein Stück Wunden des Krieges zu heilen, das alte Herz Altonas wieder mit Leben zu füllen.“

Auch Staatsrätin Monika Thomas zeigte sich angetan. Die Kirche „mit einer Gruppe von Gebäuden zu ergänzen, das hat mich wirklich begeistert!“ Außerdem spiele das neue Quartier eine wichtige Rolle im RISE-Fördergebiet Altona-Altstadt.

Reimund C. Reich, der eine große Spende für Housing First gibt, erklärte, warum er als Unternehmer dieses und weitere Bauprojekte für Menschen in Not fördere: „Im Grundgesetz heißt es ‚Eigentum verpflichtet‘. Die meisten Wohlhabenden haben das wohl gar nicht gelesen, aber ich fühle mich da angesprochen.“

Die Kapsel wurde gemeinsam in den Grundstein gemauert – und dann mit einem Kran auf die Baustelle gehoben. Letztlich versenkt wurde der Grundstein im Grund des Gebäudes, das für die Wohnungen nach dem Ansatz "Housing First" vorgesehen ist.

Text und Foto: Monika Rulfs
(Personen von links nach rechts: Reimund C. Reich, Michael Benthack, Bischöfin Kirsten Fehrs, Senator Dr. Andreas Dressel, Staatsrätin Monika Thomas, Propst Dr. Karl-Heinrich Melzer, Pastor Torsten Morche, Propst Frie Bräsen)